Mobilitätserziehung

Verkehrs- und Mobilitätserziehung ist die Aufgabe der Schule, findet jedoch schwerpunktmäßig und schon sehr viel früher durch die Eltern der Kinder statt. Aus diesem Grund ist uns die Kooperation mit den Eltern in diesem Bereich ein besonderes Anliegen. Unterstützt werden wir hierbei von der Polizei.

Bereits zu Beginn des ersten Schuljahres werden die Eltern auf einem Elternabend durch die Schule und die Polizei darauf hingewiesen, dass ihre Kinder möglichst selbstständig und von den Eltern unabhängig zur Schule gehen und nach Hause kommen sollten. Dabei werden die Eltern auf besondere Gefahren (in unserer Schulumgebung) hingewiesen und gebeten, ihre Kinder verstärkt auf den Straßenverkehr vorzubereiten, indem sie mit ihnen das richtige Verhalten auf dem individuellen Schulweg einüben. Da die Kinder auf Grund ihres Entwicklungsstandes Gefahrensituationen, wie beispielsweise Geschwindigkeit und Abstände von Autos, noch nicht sicher einschätzen können, müssen sie immer wieder auf Gefahren hingewiesen werden. Begleitendes Training der Wahrnehmung und Schulung der Sinne, der Motorik und des Sozialverhaltens sind ein besonderer Schwerpunkt der Schuleingangsphase.

Im ersten Schuljahr sind die wichtigsten Unterrichtsthemen:

– Schule und Umgebung

– Schulweg und Verkehrssicherheit

– Sehen und gesehen werden

– Passive Sicherheit (Reflektoren, Sicherheitswesten)

Hierbei wird die Schule von der Polizei unterstützt. Sowohl durch theoretische als auch durch praktische Übungen lernen die Kinder die Schulumgebung mit ihren Gefahrenstellen und wichtige Verhaltensregeln im Straßenverkehr kennen: Der zuständige Verkehrspolizist besucht die Kinder unterstützend im Unterricht und übt mit ihnen in einem praktischen Teil beispielsweise die richtige Überquerung einer Straße ein.

Im zweiten Schuljahr spielt nicht nur das verkehrssichere Verhalten als Fußgänger eine wichtige Rolle, sondern auch das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Rollern.

Im dritten und vierten Schuljahr liegt der Schwerpunkt auf der Radfahrausbildung. Sie wird überwiegend im vierten Schuljahr in Kooperation mit der Polizei durchgeführt, theoretische Teilbereiche werden jedoch bereits im dritten Schuljahr thematisiert.

Theoretische Inhalte der Radfahrausbildung sind:

– das verkehrssichere Fahrrad
– situationsgerechtes und verantwortungsvolles Radfahren
– Sicherheits-, Umwelt-, und Gesundheitsaspekte des Radfahrens
– Verkehrsregeln und -zeichen

Der theoretische Teil endet mit einer Überprüfung des Wissens.

Im praktischen Teil der Radfahrausbildung werden nochmals verschiedene motorische Fertigkeiten geschult, die für das Fahrradfahren von Bedeutung sind. Das zunächst theoretisch angeeignete Wissen wird dann durch praktische Übungen gefestigt und überprüft. Das Bestehen der Radfahrausbildung bedeutet nicht, dass alle Kinder nun in allen Verkehrssituationen sicher Rad fahren können. Die Radfahrausbildung in der Grundschule stellt nur die Grundlage für weitere Übungen der Eltern mit ihren Kindern dar.

Es wird deutlich, dass die Verkehrs- und Mobilitätserziehung in allen vier Schuljahren eine wichtige Rolle spielt. Auch wenn diese schwerpunktmäßig im Sachunterricht stattfindet, sind wir bemüht, einige Themen fächerübergreifend anzulegen.

Beispiele für den Sportunterricht:
– Gleichgewicht
– Wahrnehmung
– Geschicklichkeit, Koordination
– Kondition

Beispiele für den Mathematikunterricht:
– Karten lesen
– Entfernungen berechnen

Beispiele für den Deutschunterricht:
– Texte zum Thema
– Beschreibungen
– eigene Erlebnisse im Straßenverkehr

Beispiele für den Kunstunterricht:
– Kartenspiele zu Verkehrszeichen herstellen
– helle/dunkle Farben

Beispiele für den Musikunterricht:
– Lieder zum Thema „Verkehr und Mobilität“
– Bewegungslieder

Beispiel für den Religionsunterricht:
– Verantwortung für sich und andere

Hol- und Bringzonen
Im Auftrag des ADAC hat die Bergische Universität Wuppertal zusammen mit einem Ingenieurbüro mehr als 750 Grundschulen in NRW untersucht, um Empfehlungen zur Vermeidung von Gefahren im morgendlichen und mittäglichen Hol- und Bringverkehr einzudämmen. Es wird grundsätzlich empfohlen, Kinder zu Fuß auf den Weg zur Grundschule und zurück zu schicken. Falls der Weg dann doch zu weit ist, sollen die Kinder zumindest die letzten 200 bis 400 Meter auf einem sicheren Weg von eingerichteten Hol- und Bringzonen zur Schule selbstständig zurücklegen. Der Fußweg soll für die Kinder ein Erlebnisweg sein, durch den Gesundheit gefördert und die eigenständige Mobilität erlernt wird.

Durch neue Schilder wurden auch bei uns Hol- und Bringzonen gekennzeichnet. Von den eingerichteten Hol- und Bringzonen führen Schulwege auf sicheren Gehwegen und gesicherten Querungen zur Schule. Die Wege sind ausreichend beleuchtet, im Winter geräumt und frei von gefährlichen Sichtbehinderungen. Die Eltern wurden über die Wege und die gesamte Aktion informiert. Die Verkehrsabteilung der Kolpingstadt Kerpen hat die Maßnahmen begleitet und unterstützt.